Über uns

Der Anfang und die Entwicklung der Flüchtlingshilfe
bis in die heutige Zeit

Die Flüchtlingshilfe in Schloß Holte-Stukenbrock entstand im Jahre 2014 auf Initiative von Frau Giesela Hörster, die durch Herrn Frank Schmidt (Sozialamt SHS), erste Kontakte zu den damaligen Asylbewerbern aufnehmen konnte.

Niemand von ihnen sprach Deutsch, also war klar, wo als Erstes die Hilfe am Nötigsten war. Der erste Deutschkurs für Frauen fand im Pfarrheim St. Achatius statt und wurde von der Kommune bezahlt. Pfarrer Karl-Josef Auris unterstützte die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit und so entstand die Arbeitsgemeinschaft unter der Obhut der kath. Kirche und aus dem Flüchtlingsfonds des Erzbistums Paderborn kam finanzielle Hilfe. Da es im Asylheim keinen Gemeinschaftsraum gab, wurde ein Zelt aufgebaut, wo auch regelmäßig Fahrradreparaturen, gemeinsames Frühstück der Bewohner und Zusammenkünfte der Familien untereinander stattfanden. Inzwischen war die Zahl der Helfer auf zehn Personen gestiegen.

In der großen Flüchtlingswelle 2015 wurden die geflüchteten Menschen in der Polizeischule untergebracht. Hier baute die Flüchtlingshilfe eine große Kleiderkammer auf. Nun waren mehr als 50 Helfer im Einsatz. Wir arbeiteten so lange zusammen, bis eine Zeltstadt errichtet wurde, und die Obhut der Flüchtlinge in kommerzielle Hände überging.

Ab dieser Zeit konzentrierten wir uns auf die Betreuung der weiteren Flüchtlinge, die unserer Stadt zugewiesen wurden. In den ersten zwei Jahren waren ungefähr 150 ehrenamtliche Helfer unterschiedlich helfend tätig.

Heute

Mittlerweile leben in Schloß Holte-Stukenbrock mehr als 800 Flüchtlinge (die größte Zahl in eigenen Wohnungen), diese Zahl schwankt, da unserem Ort immer noch geflüchtete Menschen zugewiesen werden. Die Menschen sind in den fünf Übergangsheimen der Stadt (Emsweg, Sieweckeweg, Heideblümchen Str., Kaunitzer Str., Liemke) oder aber auch in Wohnungen in der Stadt untergebracht.

Viele anerkannte Flüchtlinge, die hier schon länger leben, werden bereits vom Jobcenter betreut und haben sich schon gut eingelebt. Dennoch benötigen all diese Menschen immer wieder Hilfe in unterschiedlichsten Formen.

Die “Flüchtlingshilfe SHS - St. Johannes Baptist“ ist immer noch eine ehrenamtliche Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach der katholischen Kirche.

Die Kirchengemeinden Bielefeld Süd mit St. Elisabeth und St. Kunigunde, KFDs und die Caritaskonferenz St. Ursula aus dem Pastoralverbund und div. Vereine arbeiten in vielen Aktionen mit uns zusammen.

Alle krempeln die Ärmel hoch und helfen, wo sie gebraucht werden. Kleider- und Sachspenden werden angenommen, sortiert, gelagert und ausgegeben. Wohnungen eingerichtet,
Küchen ab- und wieder aufgebaut, Möbel transportiert, Fahrräder repariert und vieles mehr. All das geschieht ehrenamtlich!

Die Flüchtlingshilfe SHS ist über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannt. Sie bekommt Geldspenden aus Sennestadt, Oerlinghausen, Bielefeld, Herford, Paderborn, Berlin und sogar aus Amerika. All diese Menschen wissen, dass das Geld hier sinnvoll genutzt wird.

Mit Hilfe von Spendengeldern und der finanziellen Unterstützung der Stadt SHS, konnten Räumlichkeiten angemietet, die seit 2020 nun ganz von der Stadtverwaltung gestellt werden. Seit August 2020 werden diese Räumlichkeiten nahe dem Rathaus (Alte Speller Str. 30) mit dem Namen “KOMMA“ benannt. Der Name beinhaltet den sprachlich, schriftlichen Bezug zur deutschen Sprache, denn das Komma ist ein wichtiger Bestandteil eines Satzes, welches zur Verständigung des Satzinhaltes bedeutend ist. Darüber hinaus ist es als umgangssprachliche Aufforderung “zu kommen – komm mal her“ zu verstehen.

Hier werden Sprachkurse angeboten, insbesondere für Menschen, die noch keinen VHS-Sprachkurs besuchen dürfen oder Mutter-Kind-Kurse. Neben den Schulungsräumen gibt es eine Nähstube und ein Sprach-Café (wöchentlich jeden Donnerstag), wo man anderen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen begegnen und das Sprechen der deutschen Sprache üben kann.

Darüber hinaus hat die Stadt hat in Zusammenarbeit mit der AWO-Gütersloh ein Frauen-Café “Weltfrauen – mondo virinoj“ eingerichtet, welches regelmäßig 2 x monatlich geöffnet hat.

Weitere Begegnungsmöglichkeiten mit Frauen- und Männergruppen, andere kombinierte Sprach- und Sportangebote, Kinderspielgruppen, Sprachpaten, Fahrradreparatur AGs werden von der Flüchtlingshilfe organisiert.

Durch unsere vielseitige Unterstützung lernen die Flüchtlinge, dass man in unserem Land seine Kultur pflegen und ungehindert auch seine Religion leben kann, ohne dass man sich eingrenzt. Die kommen aus verschiedenen Kulturkreisen mit unterschiedlichen Religionen und Lebensgewohnheiten. Eine wichtige Aufgabe ist es, Verständnis und Akzeptanz in der heimischen Bevölkerung für die jeweils andere Kultur zu fördern. Aber noch viel wichtiger ist es, die Fremden mit unserer Kultur und Lebensweise vertraut zu machen, damit die Grundlage geschaffen wird, dass sich die neuen Bürger in unserem Land integrieren.

Wir setzen uns für ein friedliches Miteinander aller Kulturen ein, so dass aus fremden Menschen im Laufe der Zeit Freunde werden.

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